M.U.T. Musical und Theater Neumarkt e.V. vhs Neumarkt Historischer Verein Neumarkt:
An alle Bürger und die weiterführenden Schulen Neumarkts und im Umkreis:
Aufruf zur Mitarbeit am 2. Teil des Projekts "Lass' die Vergangenheit ruh'n!"?
Die ver-führte Generation - Die Generation des Ver-Führers
Am 16. Februar trafen sich die mitwirkenden Lehrkräfte der Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien des Landkreises zu einer Vorbesprechung. Herr Christoph Huber von der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit war ebenfalls anwesend. Die Landeszentrale will auf Antrag einzelne Schulprojekte im Rahmen unseres Vorhabens fördern und ggf. Dokumentation und Publikation unterstützen!!
Unser neues Projekt will den Moment eines entscheidenden Lebensbruchs einer ganzen Generation ausleuchten.
Es geht um Mitbürger der Jahrgänge 1926 - 1934, also Personen, deren bewusste Sozialisation unter den Rahmenbedingungen des 3. Reiches geschah. Menschen also, deren bis zum Kriegsende erfahrene Lebenswirklichkeit vollständig durch die Eindrücke dieser Zeit geprägt war, wodurch sie völlig unvorbereitet mit der Zeit "danach" konfrontiert wurden. Die Jugendlichen von damals stehen heute als "die Alten" in ihrem letzten Lebensabschnitt. Von ihnen will unser Projekt eine Brücke zu unserer heutigen Jugend schlagen.
1. Projektbeschreibung:
Das Projekt setzt sich aus drei Elementen zusammen, die aufeinander aufbauen. Den Anfang bildet eine Zeitzeugenbefragung, daraus soll eine Dokumentation hervorgehen und sie soll stoffliche Grundlage für ein Musical bilden, vergleichbar mit "Der letzte Brief".
1.1 Die Zeitzeugen-Befragung
Das Zeitzeugen - Projekt wird federführend durchgeführt vom Verein M.U.T. Neumarkt, der vhs Neumarkt und dem Historischen Verein. Die Zusammenarbeit hat sich schon beim vorausgegangenen Projekt "Lass' die Vergangenheit ruh'n!"? - Jüdisches Leben in Neumarkt - Eine Stadt erinnert sich hervorragend bewährt. M.U.T. führt die Befragungen durch, die vhs stellt neben inhaltlicher Mitarbeit die organisatorische Infrastruktur und ist für die terminliche Organisation der Befragungen sowie für organisatorische Aspekte der Auswertung zuständig. Der Historische Verein begleitet das Projekt beratend und stellt ggf. Räumlichkeiten zur Verfügung. Für die Schulen besteht hier die Möglichkeit, eigene Befragungskonzepte zu verwirklichen, sich personell an das M.U.T. - Team anzubinden oder an einem vhs-Kurs teilzunehmen, der grundsätzlich für alle Interessierten offen ist.
Der Schwerpunkt der Befragungen sollte der Zeitraum von Januar bis September 1945 sein, weil sich in diesem Zeitabschnitt eben dieser Lebensbruch vollzog und gerade für diese Monate kaum schriftliches Archivmaterial vorliegt, da beispielsweise Zeitungen nicht erschienen.
1.2 Die Dokumentation
Zunächst einmal sollen die Erinnerungen der Zeitzeugen gesichert werden. Dann sollen sie, voraussichtlich in Form eines historischen Audio- und Videoguides, den nachfolgenden Generationen zugänglich gemacht werden. Dies soll in der Form geschehen, dass eine Medien-Plattform geschaffen wird, in der die Ereignisse sowohl unter räumlichen Aspekten (Stadtplan) wie auch in eine Zeitschiene eingeordnet werden und so unter Zeit- und Raumbezug zugänglich gemacht werden, sowohl in Form von Hörbildern, Videosequenzen, schriftlichen Dokumenten, verknüpft mit noch vorhandenem Bild- und Kartenmaterial. Projektpartner für die Erstellung der Audioguides ist der Bayerische Rundfunk sowie die vhs Neumarkt. Auch hier besteht für die Schulen die Möglichkeit, eigene Teams für die mediale Aufbereitung der selbst erarbeiteten historischen Inhalte zu bilden und in das Gesamtprojekt zu integrieren oder sich an ein offenen vhs-Kurs anzuschließen.
1.3 Das Musical
Das Musical "Der letzte Brief" hat gezeigt, wie wichtig die emotionale Komponente für die Bereitschaft zu einem ernsthaften, reflektierten Zugang zur Geschichte ist. Deshalb soll auch, basierend auf dem gewonnenen Material, ein neues Musical entstehen, das anhand von Einzelschicksalen den emotionalen Aspekt in den Vordergrund rücken wird. Natürlich sind auch hier Schüler der weiterführenden Schulen, ggf. auch als Schulspiel-Gruppen, zur Mitwirkung aufgerufen.
Wir laden Sie herzlich ein, an diesem Projekt teilzunehmen, damit es wirklich eine Demonstration der Bereitschaft aller Neumarkter, sich mit der Vergangenheit der Stadt und ihrer Bürger auseinanderzusetzen, wird.
Zum Anhören: Ein Hörbild zur Bombardierung Neumarkts, erzählt von damals 12-Järhrigen.
Kontakt für alle Zeitzeugen, Interviewer, Gestalter und Schulen / Schülergruppen:
Zeitzeugenprojekt
Volkshochschule Neumarkt e.V .
Gartenstraße 1
92318 Neumarkt
Telefon 09181 25 95 0
oder auf unserer M.U.T. - Kontaktseite