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Im Herbst 2011 wurde das Musical in einer überarbeiteten und erweiterten Fassung im Rahmen des Projekts

"Lass' die Vergangenheit ruh'n!"?

wieder aufgeführt

Die Vorstellungen endeten am 3. Oktober

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grußworte

Grußwort zur Veranstaltungsreihe "Juden in Neumarkt"
von Monsignore Richard Distler, Dekan:

Es ist äußerst erfreulich, dass verantwortliche Leute, auch zusammen mit dem Historischen Verein Neumarkt, sich um die Aufarbeitung der jüdischen Geschichte in Neumarkt bemühen. Irgendwie war das Musical "Der letzte Brief" über das Schicksal des jüdischen Mädchens Ilse Haas so etwas wie ein "Türöffner". Umso höher ist es zu schätzen, dass sich nun eine ganze Veranstaltungsreihe im September und Oktober mit dem Schicksal unserer jüdischen Mitbürger befasst und dass wir auch zu einem gemeinsamen Gebet einladen möchten, um alles, was geschehen ist, vor Gott zu tragen. Allen Mitwirkenden danke ich von Herzen.

Monsignore Richard Distler, Dekan


Grußwort des Stadtpfarrers von Neumarkt, Domkapitular Norbert Winner:

Fassungslos und mit Entsetzen hören wir Jüngeren oft den Zeitzeugen der Jahre 1933-45 zu, die von der Verfolgung der israelitischen Mitbürger erzählen. Dabei machen nicht nur die Zahlen betroffen, sondern vor allem Einzelschicksale, die uns die besondere Brutalität und Sinnlosigkeit vor Augen führen.
Diese Augen- und Zeitzeugen werden immer weniger, und darum danke ich dem Historischen Verein Neumarkt und dem Musical- und Theaterverein M.U.T. für die Projektwochen, die sie im September und Oktober veranstalten.
Durch sehr vielfältige Angebote wird die Erinnerung an jüdisches Leben hier in Neumarkt und sein abruptes Ende wachgerufen.
Insbesondere danke ich Herrn StD a.D. Hans Georg Hirn für sein Buch, das er am 22. September im Rathaussaal vorstellen wird.
Ebenso lade ich zu einem ökumenischen Gottesdienst in die Neumarkter Hofkirche ein. Das gemeinsame Gebet hält nicht nur die Erinnerung wach, sondern ist ein Weg zu Versöhnung und Vergebung, die letztlich nur Gott schenken kann.

Domkapitular Norbert Winner
Stadtpfarrer von Neumarkt


Grußwort von Dr. Norbert Dennerlein, Dekan des Evang.-Luth. Dekanatsbezirks Neumarkt i.d.OPf.:

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Schwestern und Brüder,
Jesus war Jude. Vom ersten Augenblick seines Lebens an bis zu seinem letzten. Der Gott, den er Vater nannte, war der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Darum sind Jüdinnen und Juden für Christinnen und Christen unsere älteren Geschwister. Nur wer sich mit dem Judentum beschäftigt, wird deshalb das Christentum, wird den christlichen Glauben in seiner ganzen Tiefe erfassen können. Wer das Judentum ausblendet oder gar gering achtet wird dem christlichen Glauben nie wirklich gerecht werden können. Deshalb ist die Beschäftigung mit dem Judentum als der Mutterreligion Jesu für Christinnen und Christen unverzichtbar.

Wer sich mit dem Judentum beschäftigt wird auch mit der Schuld konfrontiert, die Christinnen und Christen durch ihren Umgang mit Jüdinnen und Juden auf sich geladen haben. Durch die Kirchengeschichte der vergangenen 2000 Jahre zieht sich eine Blutspur ohne Gleichen. Tief beschämt fragen wir uns, wie es möglich war, dass sich Christinnen und Christen, die sich nach dem Juden Jesus Christus Christen nannten, an der Demütigung, Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung von unzähligen Jüdinnen und Juden – auch hier in Neumarkt i.d.OPf. beteiligen konnten. Wir betrachten es als unsere Aufgabe, alles zu tun, um die Verwurzelung des christlichen Glaubens im Judentum deutlich zu machen, die Geschichte der Jüdinnen und Juden in unserem Land und in unseren Städten und Dörfern aufzuarbeiten und so ein Bewusstsein dafür zu wecken, dass wir ihnen im Hinblick auf unsere Kultur unbeschreiblich viel zu verdanken haben. Auch hier in Neumarkt i.d.OPf.! Wo dies geschieht werden wir dazu motiviert, nach Wegen zu suchen, wie wir gemeinsam mit heute in unserem Land lebenden Jüdinnen und Juden Verantwortung für unsere Gesellschaft übernehmen können.

Mein Dank gilt allen Verantwortlichen der Veranstaltungsreihe „Lass die Vergangenheit ruhn!“? hier in Neumarkt. Nur indem wir die Vergangenheit eben nicht ruhen lassen, sondern aufarbeiten, werden wir der Verantwortung gerecht, die uns übertragen ist. Nur wer sich der Vergangenheit stellt – und zwar schonungslos – kann Gegenwart und Zukunft in Verantwortung vor Gott und den Menschen überzeugend gestalten.

DEKAN Dr. NORBERT DENNERLEIN


Grußwort von MdB Alois Karl zum Projekt „Lass die Vergangenheit ruhen“

Geschichte wird nur der verstehen, der sich mit ihren Ursachen beschäftigt. Oft hilft der Blick in die Geschichtsbücher, manchmal können wir auch noch auf Zeitzeugen zurückgreifen.
Geschichte erfahren setzt aber mehr voraus: Man muss sich mit den Einzelschicksalen beschäftigen.

Gerade deshalb ist es sehr erfreulich, dass M.U.T. Musical und Theater Neumarkt e.V. und der Historische Verein Neumarkt es übernommen haben, zusammen mit der Volkshochschule, der kath. Erwachsenenbildung und dem Ev. Bildungswerk Geschichte durch die Darstellung von Einzelschicksalen erfahrbar zu machen.

Das Musical „Der letzte Brief“ macht Geschichte in unserer Stadt konkret erfahrbar und zeigt, wie der Weg eines jüdischen Mädchens in Neumarkt während des Nationalsozialismus aussehen konnte. Wie schon vor fünf Jahren bei der ersten Inszenierung werden auch dieses Mal die Besucher emotional berührt sein, die Besucher werden sich fragen: „Wie konnte so etwas bei uns geschehen, auch in unserer Heimat, auch in unserer Stadt?“
Das Musical versetzt den Besucher in jene unmenschliche Zeit und wirft die Frage auf, wer hat etwas getan, wer hat seinerzeit so gehandelt, wer hat weggesehen?

Ich begrüße es sehr, dass im Projekt „Lass die Vergangenheit ruh´n!“? der Brückenschlag von emotionaler Erfahrbarkeit eines Teils unserer Geschichte hin zu deren Ursachen und dem vertrauten Umfeld gelingt.
Den begleitenden Ausstellungen gelingt es, hier in Neumarkt einen Prozess der bewussten Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus in unserer Stadt anzustoßen.

Ich danke ausdrücklich allen Beteiligten, die dieses Projekt möglich machen.
Den Veranstaltern wünsche ich starken Zuspruch, den Besuchern intensive Eindrücke und wichtige Denkanstöße.

Alois Karl, MdB


Grußwort von Herrn Albert Füracker, MdL

„Gemeinsame Erinnerungen sind manchmal die besten Friedensstifter“,

hat der Schriftsteller Marcel Proust einmal gesagt. Ich begrüße es deshalb sehr, dass der Historische Verein Neumarkt und der Verein M.U.T. Musical und Theater mit dem Projekt "Lass die Vergangenheit ruh´n!"? an das schreckliche Schicksal der jüdischen Bevölkerung Neumarkts zur Zeit des Nationalsozialismus erinnern.

Eine zentrale geschichtliche Lehre aus der NS-Diktatur ist, dass alle demokratischen Kräfte in unserem Land gemeinsam unsere Freiheit und unsere Demokratie gegen jegliche Form des politischen Extremismus verteidigen müssen. Denn offene Gesellschaften sind und bleiben bedroht, bedroht durch religiöse Intoleranz, durch politischen Extremismus, durch den Hass auf unsere Demokratie - das hat uns auch der brutale Massenmord in Norwegen wieder in schrecklicher Weise vor Augen geführt.

Ich danke deshalb allen, die mit dem Projekt "Lass die Vergangenheit ruh´n!"? einen Beitrag zur Erinnerungskultur in Neumarkt leisten sehr herzlich für ihr großes Engagement, vor allem natürlich den Initiatoren vom Historischen Verein für Neumarkt und Umgebung und vom Verein M.U.T. Musical und Theater.

Wie groß in unserer Kreisstadt die Bereitschaft ist, sich gemeinsam an das Leid unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu erinnern, zeigt auch die Beteiligung der Volkshochschule, der Katholischen Erwachsendenbildung, des Evangelischen Bildungswerks, des Ostendorfer-Gymnasiums, der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition sowie der Stadt Neumarkt. Auch ihnen allen sei herzlich gedankt.

Ich wünsche allen Veranstaltungen des Projekts in jeder Hinsicht viel Erfolg sowie zahlreiche Besucherinnen und Besucher und bin sicher, dass sie durch die gemeinsame Erinnerung auch einen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben in unserer Heimat leisten.

Mit freundlichen Grüßen

Albert Füracker, MdL