Das Musical "Hitlerjunge Adolf"
Dass die Hauptfigur des Musicals Adolf heißt, ist kein Zufall, handelt es sich doch um einen der beliebtesten Vornamen im Deutschland der Jahre 1930 - 1942. Als Mitglied der Flieger-HJ erlag er wie die meisten seiner Altersgenossen der Faszination, die von den vielfältigen Aktivitäten dieser Organisation ausging: Bau und Fliegen eigener Segelflieger, Fahrten und viele Veranstaltungen, die das Gefühl von Gemeinschaft und Kameradschaft vermittelten. Die Vorträge, Propagandafilme und Schulungen an den "Heimabenden" nahm er, wie viele Altersgenossen, als eher lästigen Begleitumstand hin, sang aber mit Begeisterung die Lieder von Kameradschaft, Hingabe und Selbstaufopferung mit, bis er als Luftwaffenhelfer dem Tod ins Auge sah…
Adolf hat den Krieg überlebt und ist heute gut in den 80ern. Im Kreis der noch lebenden Kameraden erinnert er sich gerne an die schönen Erlebnisse von damals, an die Begeisterung, als man sich noch als jugendlicher Held fühlte. Den Rest hat er, wie so viele, aus seinem Gedächtnis verdrängt, er redet nicht darüber, bis er bemerkt, dass sich sein Enkel für die damaligen Ideen zu begeistern beginnt.
Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen: In der Gegenwart und im Neumarkt des Jahres 1945, als die Stadt zweimal bombardiert, von der SS zur Festung erklärt und in der Folge der Kriegshandlungen im Kernstadtbereich fast vollständig zerstört, und schließlich von den Amerikanern besetzt wurde.
Entwickelt wurde die Handlung auf der Basis der Aussagen zahlreicher Zeitzeugeninterviews, die seit 2006 aufgenommen wurden. So sind zwar die einzelnen Charaktere und Namen der Personen des Musicals weitestgehend fiktiv, nicht aber ihre Handlungen und Erlebnisse.